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Der Mondmonat

Ein Mondmonat ist die Zeitspanne, in welcher der Mond die Erde umrundet. Doch Mondmonat ist nicht gleich Mondmonat. Die wichtigsten Varianten im Überblick.

Illustration showing all the different Moon phases next to one another

Eine Lunation beinhaltet alle Mondphasen.

©bigstockphoto.com/Delpixart

Wie lange dauert ein Mondmonat?

Der Mond umkreist die Erde. Hat er eine volle Runde um unseren Planeten absolviert, ist ein Mondmonat vergangen.

Doch wie definiert man diese Zeitspanne eigentlich? Anhand der Mondphasen, der Position des Mondes zur Sonne, zu Fixsternen oder anhand der periodischen Schwankungen der Entfernung zwischen Erde und Mond?

Je nach gewähltem Bezugspunkt enstehen so mehrere Varianten des Mondmonats, deren durchschnittliche Länge sich um mehr als zwei Tage unterscheiden kann. So dauert eine volle Umrundung der Erde im Bezug zur Sonne im Mittel etwa 29 Tage, während die Umlaufbahn gemessen am Fixsternhimmel durchschnittlich nur rund 27 Tage in Anspruch nimmt.

Im Folgenden werden die wichtigsten Varianten des Mondmonats erläutert.

Lunation / Mondzyklus

Die Lunation ist die wohl geläufigste Definition des Mondmonats. Sie bezieht sich auf die Position des Mondes auf seiner Erdumlaufbahn im Vergleich zur Sonne und umspannt einen kompletten Mondzyklus mit allen Mondphasen. Astronomen bezeichnen diese Zeitspanne auch als die synodische Periode des Mondes.

Eine Lunation beginnt also zum Beispiel bei Neumond, wenn sich der Mond zwischen Sonne und Erde befindet (Konjunktion). Sie endet, sobald der Mond alle Mondphasen durchlaufen hat und sich nach einer vollendeten Umrundung der Erde wieder in Konjunktion mit der Sonne befindet. Auch der Vollmond, wenn sich Sonne und Mond auf gegenüberliegenden Seiten der Erde befinden (Opposition), kann als Anfangs- und Endpunkt einer Lunation verwendet werden.

Aufgrund der elliptischen Mondumlaufbahn schwankt die Dauer einer Lunation. Sie kann um mehrere Stunden variieren.

In der Astronomie wird jeder Lunation eine Nummer zugeteilt. Während mehrere Konventionen existieren, kommt meist das 1933 vorgeschlagene System des englischen Astronomen Ernest William Brown zum Einsatz – auch timeanddate.de befolgt dieses System. Browns Zählung beginnt mit der ersten Lunation des Jahres 1923.

Neben dem Sonnenjahr bildet die Lunation einen der wichtigsten Bezugspunkte menschlicher Zeitrechnung. Sowohl die Monate als auch die 7-Tage-Woche im gregorianischen Kalender basieren zumindest teilweise auf dem Mondzyklus und den Mondphasen. Mondkalender wie der islamische und jüdische Kalender spiegeln die Länge der Lunationen wider.

Synodischer Monat

Der synodische Monat wird oft mit der Lunation verwechselt, da auch er sich auf die Dauer der Mondzyklen bezieht. Ein synodischer Monat spiegelt jedoch die durchschnittliche Dauer einer Lunation wider. Die Länge eines synodischen Monats beträgt 29,530575 Tage – das sind 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 2 Sekunden.

Siderischer Monat

Der siderische Monat basiert auf der Länge der Mondumlaufbahn im Bezug auf Fixsterne. Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine Zeitspanne von 27,321662 Tagen bzw. 27 Tagen, 7 Stunden, 43 Minuten und 11 Sekunden.

Stünde die Erde still, wären siderische und synodische Monate gleich lang. Während der Mond die Erde umkreist, bewegt sich die Erde jedoch um die Sonne – und zwar in derselben Richtung. Nach dem Ende eines siderischen Monats muss sich der Mond deswegen noch ein wenig weiter um die Erde bewegen, um wieder dieselbe Position im Vergleich zur Sonne einzunehmen. Um diese zusätzliche Wegstrecke zurückzulegen, benötigt der Mond etwa 2,2 Tage – so entsteht der Zeitunterschied zwischen dem siderischen und dem synodischen Monat.

Anomalistischer Monat

Da sich der Mond auf einer elliptischen Umlaufbahn befindet, verändert sich die Entfernung zwischen Erde und Mond von Tag zu Tag. Der erdnächste Punkt seiner Umlaufbahn wird Perigäum genannt, der erdfernste Punkt heißt Apogäum.

Der anomalistische Monat bezieht sich auf die Zeitspanne von einem Perigäum oder Apogäum zum nächsten. Da sich die Ellipse der Mondumlaufbahn – ähnlich der Bewegung der Erde um die Sonne – langsam in Richtung der Bewegung des Mondes dreht, dauert auch ein anomalistischer Monat etwas länger als ein siderischer Monat: im Mittel vergehen dabei 27,554550 Tage oder 27 Tage, 13 Stunden, 18 Minuten und 33 Sekunden.

Themen: Mond, Astronomie