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Wie entstehen Sternschnuppen?

Sie rasen als kleine Blitze über den Nachthimmel und gelten als Glücksbringer. Aber wie entstehen Sternschnuppen eigentlich? Wie groß sind sie und wie schnell?

Sternschnuppen am Milky Way Observatory in Calgary, Kanada

Perseiden-Sternschnuppen

©iStockphoto.com/Cylonphoto

Wie sehen Sternschnuppen aus?

Schaut man lange genug in den klaren Sternenhimmel, sieht man meistens die eine oder andere Sternschnuppe – am wahrscheinlichsten während eines Meteorschauers. Plötzlich erscheint ein kleines Licht am Firmament und rast mit großer Geschwindigkeit über den Himmel. Meistens ist der Meteor nach etwa einer Sekunde wieder verschwunden.

Die meisten Sternschnuppen sehen aus wie ein rasender Stern. Es gibt aber auch Meteore, die viel heller sind und einen Schweif hinterlassen.

Sternschnuppen sind lautlos. Trifft aber ein besonders großer Brocken auf die Erdatmosphäre, verglüht er nicht vollständig und schlägt als Meteorit auf der Erdoberfläche ein. Der Aufprall kann dann im Umkreis von vielen Kilometern als donnernder Paukenschlag hörbar sein.

Woraus bestehen Sternschnuppen?

Sternschnuppen werden manchmal irrtümlich als sterbende oder fallende Sterne bezeichnet. Tatsächlich werden sie von Staubkörnern oder kleinen Gesteinsbrocken aus dem All erzeugt, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

Diese Meteoroiden wurden meist von einem Kometen oder Asteroiden hinterlassen. Sie können aber auch durch Einschläge auf dem Mond oder Mars in den Weltraum geschleudert worden sein. Die Gegenstände, die als Sternschnuppen über unseren Nachthimmel flitzen, reisen meist schon mehrere Millionen Jahre durch das All.

Wie schnell sind Sternschnuppen?

Meteoroiden bewegen sich mit sehr großen Geschwindigkeiten durch den Weltraum. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre sind sie meist etwa 30 bis 70 Kilometer pro Sekunde schnell – also 108 000 - 252 000 km/h.

Wie groß sind Sternschnuppen?

Die Meteoroiden, die wir als Sternschnuppen am Nachthimmel sehen, haben im Normalfall einen Durchmesser von nur wenigen Millimetern und wiegen gerade einmal 1-2 Gramm. In seltenen Fällen flitzen aber auch größere Gesteinsbrocken mit der Größe eines Tennisballs über unsere Köpfe hinweg.

Wie weit sind Sternschnuppen entfernt?

Meteoroiden fangen an zu leuchten, wenn sie auf die Mesophäre treffen – also in etwa 80 Kilometern Höhe. Die meisten Gegenstände haben sich spätestens in einer Höhe von etwa 30 Kilometern restlos aufgelöst – die Sternschnuppe erlischt.

Warum leuchten Sternschnuppen?

Tritt ein Gegenstand mit so hohen Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein, entsteht durch die Reibung mit der Luft eine hohe Temperatur. Die Staubkörnchen oder Gesteinsbrocken verglühen dadurch.

Dass Meteore jedoch über viele Kilometer sichtbar sind, liegt an einem anderen Phänomen – dem sogenannten Rekombinations-Leuchten. Wegen der immensen kinetischen Energie der Meteoroiden werden den Atomen der Luftteilchen die Elektronen entrissen. Die Luft wird dadurch ionisiert, eine Plasmakugel entsteht. Das grelle Leuchten erfolgt bei der Wiedervereinigung der Elektronen mit den Atomkernen – der Rekombination.

Bei größeren Gegenständen kann durch dasselbe Phänomen ein Meteorschweif entstehen, der für einige Sekunden die Flugbahn des Meteoroiden erhellt.

Die wichtigsten Meteorströme

Klicken Sie auf die Links, um herauszufinden, wann und wo die Meteorströme zu sehen sind.

Hinweis: Der Radiant ist der Punkt am Himmel, aus dessen Richtung die Sternschnuppen zu kommen scheinen.

Quadrantiden – Dezember / Januar

Dieser Meteorstrom ist einer der stärksten des Jahres. Er ist um Neujahr zu sehen, am besten auf der Nordhalbkugel der Erde. Normalerweise häufen sich die Sternschnuppen zwischen der letzten Dezemberwoche und dem 12. Januar. Der Radiant liegt im Sternbild Mauerquadrant.

Lyriden – April

Da dieser Meteorschwarm zwischen 16. und 26. April auftritt, wird er auch “April-Lyriden” genannt. Die Sternschnuppen können von beiden Seiten des Äquators aus gesehen werden. Der Radiant liegt im Sternbild Leier.

Eta-Aquariiden – April / Mai

Ende April, Anfang Mai beschert uns der Meteorstrom der Eta-Aquariiden einen Sternschnuppenregen. Die Meteoroiden, die hier in der Erdatmosphäre verglühen, stammen vom Halleyschen Kometen. Die Sternschnuppen kommen aus Richtung des Sternbilds Wassermann.

Perseiden – August

Die Perseiden brennen Mitte August ein kosmisches Feuerwerk am Nachthimmel ab, das etwa vom 11. bis 13. August seinen Höhepunkt erreicht. Mit bis zu 150 Meteoren pro Minute gelten sie als ein Höhepunkt des Jahres. Der Radiant liegt im Sternbild Perseus.

Draconiden – Oktober

Im Oktober bewegt sich die Erde durch einen Schwarm von Meteoroiden, die der Komet 21P/Giacobini-Zinner auf seiner Umlaufbahn hinterlassen hat. Sie werden deshalb auch “Giacobiniden” genannt. Die Meteore kommen aus Richtung der Sterne Etamin und Alwaid im Sternbild Drache.

Orioniden – Oktober

Wie die Eta-Aquariiden entstammen auch die Orioniden dem Halleyschen Kometen. Wer sie sehen will, schaut um den 21.-22. Oktober in Richtung des Sternbilds Orion.

Leoniden – November

Im November rasen die Sternschnuppen der Leoniden über unsere Köpfe hinweg. Am meisten Aktivität kann um den 17.-18. November erwartet werden. Die Meteore kommen aus der Richtung des Sternbilds Löwe.

Geminiden und Ursiden – Dezember

Der Dezember ist ein besonders guter Monat für Sternschnuppenfreunde – wenn das Wetter mitspielt. Die Geminiden sind in der ersten Monatshälfte, besonders um den 14. Dezember, im Sternbild Zwillinge zu sehen. Die Ursiden kommen in der zweiten Dezemberhälfte. Ihr Radiant liegt im Sternbild Ursa Minor.

Themen: Meteorschauer, Sternschnuppen, Weltraum, Lichterscheinungen, Atmosphäre, Astronomie, Fun Facts