Pessach beginnt

Pessach (auch: Pascha) beginnt am 15. Tag des Monats Nisan, des ersten Monats im jüdischen Kalender, und dauert sieben oder acht Tage. Im gregorianischen Kalender fällt das Fest meist in den April. Zu diesem Anlass gedenken Juden der Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei und des Auszuges des Volkes aus Ägypten vor etwa 3000 Jahren.

Zum Pessachfest werden spezielle Speisen aufgetischt - hier: Matze.

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Traditionen, Events und Bräuche

Während des Paschafestes ist es Juden verboten, Gesäuertes (Chametz) zu verzehren oder gar zu besitzen. Das schließt alle Speisen und Getränke ein, die Weizen, Roggen, Gerste, Hafer oder Dinkel beinhalten und mindestens 18 Minuten mit Wasser in Kontakt gekommen sind. Traditionell wird deswegen zu Beginn des Festes das Haus gereinigt, um auch die letzten Reste von Chametz zu entfernen.

In Israel und in liberalen Gemeinden weltweit dauert Pessach sieben, in der Diaspora ansonsten acht Tage. Am wichtigsten sind der erste und letzte Tag des Festes (außerhalb Israels manchmal auch die ersten und letzten zwei Tage). Juden rezitieren spezielle Segenssprüche oder Gebete, besuchen eine Synagoge oder nehmen eine zeremonielle Mahlzeit (Seder) ein. Eine besondere Bedeutung hat die Pessachliturgie (Haggada), die vom Auszug der Israeliten aus Ägypten erzählt.

Hintergrund

Auch in anderen Kulturkreisen ist die Geschichte von Pessach bekannt - im Christentum etwa in Form der Erzählung über das Leben Mose.

Die Israeliten lebten in Ägypten zunächst in Frieden und Wohlstand - bis ein neuer Pharao sie als Bedrohung seiner Macht identifizierte. Er versklavte die Israeliten und befahl, alle männlichen Nachkommen bei der Geburt zu töten.

Laut Überlieferung konnte Moses bei seiner Geburt jedoch versteckt werden und überlebte. Später wurde er von der Tochter des Pharao adoptiert und lebte im Palast als ihr Sohn. Als junger Mann verließ Moses wegen der Unterdrückung der Israeliten das Land und verdingte sich als Hirte. Eines Tages erschien ihm Gott in Form eines brennenden Dornenbusches und schickte ihn zurück nach Ägypten, um mithilfe seines Bruders Aaron die Israeliten in die Freiheit zu führen. In Ägypten baten die beiden den Pharao erfolglos um die Freiheit ihres Volkes. Deswegen schickte Gott die zehn Plagen über Ägypten. Nachdem durch die zehnte Plage alle ägyptischen Neugeborenen starben, gewährte der Pharao den Israeliten schließlich Freiheit.

Das Pessachfest steht in Verbindung mit dem Osterfest im Christemtum und mit dem Gedenktag Aschura im Islam.