Rosch ha-Schana (jüdisches Neujahr)

Rosch ha-Schana ist das jüdische Neujahrsfest. Aus historischen Gründen findet es nicht am Anfang des ersten Monats Nisan statt, sondern fällt auf den ersten Tag des siebten Monats Tischri und damit 163 Tage nach Pessach. Rosch ha-Schana dauert je nach Gemeinde ein oder zwei Tage.

Der <em>Schofar</em> kommt an Rosch ha-Schana zum Einsatz.

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Traditionen, Events und Bräuche

Rosch ha-Schana ist ein Ruhetag, an dem gläubige Juden dazu angehalten sind, sich im Gebet zu vertiefen. Viele Arten von Arbeit sind nicht zugelassen. Traditionell wird an diesem Tag der Schofar geblasen, eine aus einem Widder- oder Kuduhorn hergestellte Posaune. So sollen Menschen jüdischen Glaubens “erweckt” und von Gottes Urteil über das kommende Jahr in Kenntnis gesetzt werden. Wegen dieses Brauchs wird Rosch ha-Schana in der Tora auch als “Tag des Schofars” bezeichnet.

Am Nachmittag des ersten Tages von Rosch ha-Schana begeben sich viele Juden an fließende Gewässer, um zu beten und Brotstückchen ins Wasser zu werfen. Bei diesem Taschlich-Brauch symbolisiert das Brot die Sünden, die von den Betenden mit der Bitte um Vergebung weggeworfen werden.

Eine Reihe von Speisen werden an Rosch ha-Schana bevorzugt gegessen, darunter: Äpfel, Schwarzaugenbohnen, Datteln, Kürbis, Honig, Lauch, Granatäpfel, Spinat und die Zunge (oder ein anderes Teil des Kopfes) eines Tieres.

Hintergrund

Schon die Israeliten feierten Neujahrsfeste, die damals symbolisch mit dem Dank für die Ernte verknüpft waren. Das Blasen von Trompeten am 10. Tag des Monats Tischri wird erstmals in der Vision des Ezechiel im 5. Jahrhundert vor Christus beschrieben.

Rosch ha-Schana ist der erste der “Zehn erfurchtsvollen Tage” (Jamim Noraim), eine Zeit der innerlichen Umkehr und Reue, die mit dem Versöhnungsfest Jom Kippur endet.