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Was ist ein Merkurtransit?

Bei einem Merkur-Transit bewegt sich der Planet Merkur zwischen die Erde und die Sonne. Er ist dann als winziger Punkt vor der Sonnenscheibe zu sehen.

Schematische Darstellung der Entstehung eines Merkur-Transits.
Schematische Darstellung der Entstehung eines Merkur-Transits.

Merkurtransit (nicht maßstabsgetreu)

©timeanddate.de

Wann ist der nächste Transit?

Der Merkurtransit am 13. November 2032 ist – bei gutem Wetter und mit geeigneter Ausrüstung (siehe unten) – auch in Deutschland, Österreich und in der Schweiz zu sehen.

Wie entsteht ein Transit?

Bei einem Transit befindet sich ein Planet oder der Mond zwischen Erde und Sonne. Auf der Tagseite der Erde kann man dann beobachten, wie sich das Objekt langsam über die Sonnenscheibe bewegt. Einer der drei Schatten des Planeten, die Antumbra, fällt dann auf die Erdoberfläche.

Von den Planeten in unserem Sonnensystem können sich – aus irdischer Perspektive – nur Merkur oder Venus vor die Sonne schieben. Ihre Umlaufbahn um die Sonne liegt innerhalb des Orbits der Erde, während alle anderen Planeten eine größere Umlaufbahn haben.

Aussehen des Merkurtransits. Winziger Fleck vor Sonnenscheibe.
Aussehen des Merkurtransits. Winziger Fleck vor Sonnenscheibe.

Der Merkur ist als winziger Punkt zu sehen.

©timeanddate.de

Sichtbar mit Teleskop oder Fernglas

Der Merkur ist ein relativ kleiner Planet und im Vergleich zur Venus recht weit entfernt. Um ihn während des Transits vor der Sonne sehen zu können, benötigt man deshalb ein Teleskop oder Fernglas.

Wichtig: Verwenden Sie einen geeigneten Sonnenfilter. Nie direkt in die Sonne blicken. Auch eine Sonnenfinsternis-Brille schützt Ihre Augen nicht ausreichend, wenn Sie durch ein Teleskop oder Fernglas schauen.

Wie oft gibt es Planetentransite?

In diesem Jahrhundert gibt es insgesamt 14 Merkur-Transite. Der nächste ist am 13. November 2032.

Venus-Transite sind noch seltener: Zwischen 2000 und 2099 gibt es davon nur zwei – und diese liegen bereits in der Vergangenheit (2004 und 2012).

Merkur-Transite gibt es in diesem Jahrhundert nur in den Zeiträumen 7.-10. Mai und 7.-14. November. Im November finden sie etwa doppelt so häufig statt wie im Mai.

Bei einem Mai-Transit sieht der Merkur etwas größer aus, als während eines November-Transits. Im Mai ist der Planet im Aphel – also am weitesten von der Sonne entfernt – während er im November der Sonne am nächsten kommt (Perihel).

Merkur-Transite verschieben sich mit der Zeit Richtung Jahresende. Vor 1585 fanden sie zum Beispiel noch im April und Oktober statt.

Das Tropfenphänomen

Beugungseffekt gezeigt, Zeigefinger und Daumen dicht zusammengehalten.

Simulation des Tropfenphänomens.

©timeanddate.com

Während sich der Merkur zu Anfang und Ende eines Transits über den Rand der Sonnenscheibe bewegt, kann eine für Planetentransite typische optische Täuschung beobachtet werden. Beim Tropfenphänomen (Engl: black drop effect) scheint sich der schwarze Merkur mit dem Rand der Sonne zu vereinigen. In manchen Fällen nimmt er dann, während er sich knapp innerhalb der Sonnenscheibe befindet, die Form eines Tropfens an.

Nachdem dieser Effekt erstmals bei einem Venustransit beobachtet worden war, nahm man zunächst an, dass er durch die dicke Atmosphäre der Venus bedingt wurde. Diese Theorie wurde jedoch verworfen, nachdem während des Merkur-Transits 1999 derselbe Effekt aufgetreten war. Die Atmosphäre des Merkur ist weitaus dünner.

Heute nimmt man an, dass der Effekt einerseits durch die Beugung (Diffraktion) des Sonnenlichts entsteht. Dabei werden die Lichtstrahlen der Sonne durch den Planeten abgelenkt. Andererseits werden kleinste Imperfektionen der Teleskop- bzw. Fernglaslinsen dafür verantwortlich gemacht.

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Themen: Finsternisse, Sonne, Sterne, Sonnensystem, Astronomie