Mariä Himmelfahrt

Am 15. August feiern Christen weltweit die Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel. Der Feiertag ist das wichtigste und älteste Marienfest. In vielen Ländern, besonders in Europa und Südamerika, gilt Mariä Himmelfahrt als gesetzlicher Feiertag.

An Mariä Himmelfahrt feiern Christen die Aufnahme der Jungfrau Maria in den Himmel.

©iStockphoto.com/benedek

Traditionen, Events und Bräuche

In manchen Ländern wird Mariä Himmelfahrt recht pompös gefeiert, zum Beispiel mit farbenfrohen Prozessionen und Feuerwerken.

In Sizilien und im Umland von Rom, sowie in den italienischen Gemeinden in vielen Ländern der Erde, finden alljährlich Marienprozessionen statt, bei denen eine Marienstatue durch die Stadt zu einer Statue von Jesus Christus getragen wird. Die beiden Figuren werden dreimal zueinander geneigt – ein Ritual, dem der Volksglaube eine gewisse Aussagekraft über die kommende Ernte zuschreibt.

In São Paulo und manchen anderen Gegenden im Süden Brasiliens wird das Fest unter dem Namen Nosa Senhora dos Navegantes gefeiert.

Dort fährt man mit eigens dekorierten Booten von Dorf zu Dorf, um mit den Einwohnern zu feiern. In manchen Orten finden auch kleinere Prozessionen mit Musikern statt, deren Kleidung an die heiligen drei Könige erinnern soll.

In Deutschland finden mancherorts Kräuterweihen statt: Je nach Region werden zwischen sieben und 99 verschiedene Kräuter zu einem Strauß gebunden und in der Kirche gesegnet. Die Bündel werden dann zuhause aufgehängt, um Krankheiten und sonstiges Unheil abzuwehren.

Besonders in den südlichen Regionen der Bundesrepublik werden im Anschluss an den Gottesdienst Lichterprozessionen veranstaltet. Die größte gibt es im bayerisch-schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild.

Sind die Geschäfte geschlossen?

Mariä Himmelfahrt ist in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag. In diesen Ländern sind Ämter, Banken, Schulen und viele Geschäfte an diesem Tag normalerweise geschlossen. Der öffentliche Verkehr wird vielerorts eingeschränkt.

Hintergrund

Laut christlichem Glauben nahm Gott die Jungfrau Maria nach ihrem Tod in den Himmel auf, wo ihr Körper mit ihrer Seele wiedervereint wurde. Bereits seit dem 5. Jahrhundert feiern Christen dieses Ereignis. Mariä Himmelfahrt ist damit das älteste Marienfest.

Der Feiertag ist eine christianisierte Fassung eines Festes zu Ehren der Meeresgöttin Isis. Es wird heute angenommen, dass Mariä Himmelfahrt ursprünglich auf diesen Tag gelegt wurde, um die Beliebtheit und kulturelle Bedeutung dieses heidnischen Feiertages zu untergraben.

Der heute im Deutschen gebräuchliche Name ist volkstümlichen Ursprungs: Die korrekte Bezeichnung lautet “Aufnahme Mariens in den Himmel”.