Jom haScho'a (Holocaust-Gedenktag)

Der Jom HaZikaron laScho'a weLaGwura Yom HaShoah (“Tag des Gedenkens an Shoa und Heldentum”), kurz: Jom haScho'a, ist ein Gedenktag zu Ehren der 6 Millionen Juden, die dem Holocaust zwischen 1933 und 1945 zum Opfer fielen. Der Gedenktag fällt auf den 27. Tag des jüdischen Monats Nisan.

Traditionen, Events und Bräuche

In Israel findet am Vorabend von Jom haScho'a eine staatliche Zeremonie in der Gedenkstätte Yad Vashem statt. Am Gedenktag heulen landesweit die Sirenen, und viele Menschen halten für eine Schweigeminute inne. Flaggen auf öffentlichen Gebäuden werden auf Halbmast gesetzt.

Jüdische Schulen thematisieren in den Tagen vor Jom haScho'a den Holocaust. Manche Schüler und Studenten wohnen einer Gedenkzeremonie im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau bei, die in Anlehnung an die “Todesmärsche” von KZ-Häftlingen auch als “Marsch der Lebenden” bezeichnet wird.

Auch in anderen Erdteilen finden in vielen Synagogen Gedenkfeiern statt. Auch Schulen mit nicht-jüdischem Hintergrund thematisieren den Holocaust im Besonderen und das Thema Völkermord im Allgemeinen.

Hintergrund

Die Diktatur Adolf Hitlers und seines Regimes ist heute zum Synonym geworden für Rassenwahn, Verbrechen geben die Menschlichkeit und menschliche Abgründe schlechthin. Getrieben von einer menschenverachtenden Rassenideologie und von Judenhass machten sich Hitlers Schergen daran, eine vermeintlich überlegene arische Rasse herzustellen und alles Andersartige zu vernichten. Im Besonderen litten Juden, Roma, einige Kulturkreise in Polen und Russland, Behinderte, Homosexuelle und Kommunisten unter ihrer Schreckensherrschaft. Die Ermordung und Verschleppung von Juden hatte dabei eine besonders hohe Priorität. Die Gesamtheit der Verbrechen gegen die Juden wurde zynisch als “Endlösung der Judenfrage” bezeichnet.

Etwa 11 Millionen Menschen, darunter 6 Millionen Juden, verloren durch die Verbrechen des Hitler-Regimes ihr Leben.