Schawuot (Wochenfest)

Das jüdische “Wochenfest” Schawuot ist, neben dem Pessachfest und Sukkot, eines der wichtigsten religiösen Feiertage des Judentums. Es findet 50 Tage nach Pessach statt und markiert den Jahrestag der Offenbarung der Torah durch Gott.

Gerste und Weizen haben symbolische Bedeutung für Schawuot und die 49 Tage davor.

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Traditionen, Events und Bräuche

Obwohl Schawuot nicht als gesetzlicher Feiertag gilt, nehmen sich viele Menschen in Israel und weltweit den Tag frei, um einen Gottesdienst zu besuchen. Traditionell spielt Milch an diesem Tag eine wichtige Rolle, da die Torah mit Milch verglichen wird, die das Volk Israel trinkt. Daher kommen zu Schawuot vor allem Milchprodukte auf den Tisch.

Weitere Bräuche, die an Schawuot gepflegt werden:

  • Viele Menschen jüdischen Glaubens vertiefen sich in der Nacht zu Schawuot in die Torah.
  • Zuvor wird das Akdamut verlesen, ein Gebet auf Aramäisch, mit dem die Erlaubnis für die Torahlesung erbeten wird.
  • Zahlreiche Häuser und Synagogen werden mit Blumen oder Zweigen geschmückt.
  • Im Gottesdienst wird das Buch Rut verlesen.
  • Nach dem nächtlichen Lesen der Torah begeben sich viele Menschen an die Klagemauer (Kotel) in Jerusalem zum Morgengebet.

Hintergrund

Am 50. Tag nach dem Exodus der Israeliten aus Ägypten offenbarte Gott laut Überlieferung Moses am Berg Sinai die Torah, einen Teil der heiligen Schrift des Judentums (Tanach). Schawuot markiert den Jahrestag dieser Begebenheit.

Die 49 Tage zwischen dem Pessachfest und Schawuot werden Omer-Tage genannt. Das rituelle Zählen dieser Tage heißt Omer-Zählen. Traditionell opferte man an jedem der 49 Tage zwischen den Feiertagen ein Omer (Maßeinheit) Gerste im Tempel. Am 50. Tag wurde dagegen Weizen geopfert.

Schawuot steht mit dem christlichen Pfingstfest in Verbindung. Dieses findet 49 Tage nach dem Ostersonntag statt und ist einem Ereignis gewidmet, bei dem der heilige Geist auf die Aposteln Jesu herabgekommen sein soll, als diese gemeinsam Schawuot feierten. Dieses Ereignis gilt als Geburtsstunde der Kirche.