Gründonnerstag

Am Gründonnerstag gedenken Christen weltweit des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Er fällt auf den fünften Tag der Karwoche, der Woche vor dem Ostersonntag, die am Palmsonntag beginnt. Laut Bibel wurde Jesus am folgenden Tag gekreuzigt – ein Ereignis, dessen Christen am Karfreitag gedenken.

Vielerorts wird am Gründonnerstag eine rituelle Fußwaschung zelebriert.

©iStockphoto.com/RnDmS

Traditionen, Events und Bräuche

In vielen katholischen und anglikanischen Kirchen werden am Gründonnerstag noch immer speziell geprägte Silbermünzen (“Maundy Money”) an Ältere und Bedürftige verteilt. Auch die rituelle Fußwaschung ist vielerorts ein fester Bestandteil der Gedenkzeremonie am Gründonnerstag – auch in Deutschland. In manchen Kirchen wäscht der Priester 12 Gläubigen symbolisch die Füße – eine Anspielung auf die 12 Jünger, die Jesus vor dem letzten Abendmahl einer Fußwaschung unterzogen haben soll.

In manchen Regionen Deutschlands und Österreichs gibt es den Brauch, am Gründonnerstag etwas Grünes zu essen. Traditionell steht auf dem Speiseplan zum Beispiel Spinat mit Spiegelei.

Sind die Geschäfte geschlossen?

Der Gründonnerstag ist in einigen Ländern ein gesetzlicher Feiertag oder Ruhetag, an dem Geschäfte schließen.

Hintergrund

In der Bibel wird berichtet, dass Jesus seinen 12 Jüngern am Vorabend des letzten Abendmahls die Füße wusch. Dies gilt Christen als symbolischer Aufruf zur Bereitschaft, sich auch untereinander zu dienen.

Das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern nimmt in christlichen Gottesdiensten einen zentralen Platz ein. Die Eucharistie bezeichnet den Ritus (heiliges Sakrament), bei dem gläubige Christen das Abendmahl rituell nachempfinden. Dabei nehmen die Gläubigen oder der Priester gesegnetes Brot und gesegneten Wein ein – als Symbol für den Leib und das Blut Jesu.

Der Begriff der “Karwoche” basiert auf dem althochdeutschen Wort für Kummer oder Trauer: kara.

Warum heißt der Feiertag Gründonnerstag?

Zur Herkunft des Namens gibt es verschiedene Theorien. So wird gemutmaßt, dass der Name von heidnischen Frühlingsritualen inspiriert wurde: In vorchristlicher Zeit war es an diesem Tag üblich, grüne Frühlingskräuter zu essen. Eine andere Theorie stellt eine Verbindung zu den Büßern des Mittelalters her, deren Sünden nach einer Fastenzeit an diesem Tag erlassen wurden. Diese Menschen wurden virides genannt – “die Grünen”.