Mawlid an-Nabi (Geburtstag des Propheten)

Zu Mawlid an-Nabi feiern Muslime den Geburtstag des Propheten Mohammed, der im Jahre 570 n. Chr. das Licht der Welt erblickt haben soll. Sunniten begehen den Feiertag am zwölften Tag des islamischen Monats Rabi' al-awwal, Schiiten am 17. Tag.

Anziehungspunkt: Mekka ist die Geburtsstadt des Propheten Mohammed.

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Traditionen, Events und Bräuche

Mawlid (oder Milad) wird in vielen Ländern der Erde mit großen Festumzügen gefeiert. Viele Häuser und Moscheen werden feierlich geschmückt. Wie etwa im Ramadan ist es am Geburtstag des Propheten üblich, für wohltätige Zwecke zu spenden.

Für Angehörige mancher islamischer Strömungen sind solche Feiern hingegen tabu. Sie glauben, dass das Zelebrieren von Geburtstagen generell gegen islamische Gesetzgebung verstößt. Stattdessen vertiefen sich diese Muslime an Mawlid in den Koran. Mancherorts sind Muslime auch angehalten, an Montagen zu fasten, da Mohammed an einem Montag geboren worden sein soll.

Sind die Geschäfte geschlossen?

Der Geburtstag des Propheten ist in vielen islamisch geprägten Ländern ein gesetzlicher Feiertag. Auch in anderen Ländern ändern Geschäfte und Organisationen mit muslimischem Hintergrund in dieser Zeit ihre Öffnungszeiten. Besonders abends kann es in der Nähe von Moscheen wegen des großen Andrangs zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Hintergrund

Mohammed wurde im Jahr 570 n. Chr. in Mekka im heutigen Saudi-Arabien geboren. Das genaue Datum seiner Geburt ist unbekannt. Deswegen wird sein Geburtstag von den verschiedenen islamischen Konfessionen an unterschiedlichen Tagen gefeiert: Sunniten begehen den Feiertag am zwölften Tag des Monats Rabi' al-awwal, während Schiiten den 17. Tag dafür gewählt haben.

In Ägypten wird die Bezeichnung Mawlid auch für die Geburtstage von Sufi-Heiligen verwendet. Manche dieser Feierlichkeiten – es gibt insgesamt etwa 3000 Heilige – sind durchaus spektakulär und über die Grenzen des Landes bekannt. Besonders groß wird etwa der Geburtstag von Ahmed el-Bedawi gefeiert, der vor etwa 700 Jahren lebte.

Die Begriffe Mawlid und Milad entstammen dem arabischen Wort für Geburt. Je nach Weltregion existieren verschiedene Versionen desselben Namens: In der Türkei spricht man von Mevlid Serif, auf Urdu heißt es Mawlūd Sharīf, Malaysier sprechen von Maulidur-Rasūl.

Unvorhersagbare Daten

Zukünftige Daten muslimischer Feiertage sind immer vorläufig, denn sie sind grundsätzlich nicht exakt vorhersagbar, ändern sich von Jahr zu Jahr und können geografisch und je nach kultureller Zugehörigkeit abweichen:

  1. Das Datum eines muslimischen Feiertags richtet sich nach dem islamischen Kalender, in dem die Länge der Monate von einer bestätigten Sichtung der Mondsichel nach dem Neumond abhängt. Obwohl sich die Daten der Feiertage im islamischen Kalender normalerweise nicht ändern, können sie im westlichen gregorianischen Kalender deswegen kurzfristig um einen Tag verschoben werden – wenn etwa der Mond wegen schlechten Wetters nicht zu sehen ist.
  2. Da das islamische Kalenderjahr kürzer ist als das gregorianische, finden muslimische Feiertage im gregorianischen Kalender grundsätzlich immer etwa 11 Tage früher statt als im Vorjahr.
  3. Der Mond ist nie in allen Weltregionen gleichzeitig sichtbar und örtliche Daten variieren je nach Zeitzone. Deswegen kann derselbe muslimischer Feiertag, je nach Land und Zeitzone, an mehreren Daten stattfinden. In der Diaspora, zum Beispiel in den deutschsprachigen Ländern, kann das Datum somit auch je nach Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe oder religiösen Strömung innerhalb des Islams abweichen.
  4. Muslimische Feiertage beginnen normalerweise am Abend des Vortages. Während manche Quellen das Datum des Vortages angeben, beziehen sich die auf timeanddate.de gelisteten Daten auf den Tag selbst.