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Was ist Neumond?

Bei Neumond befindet sich der Mond zwischen Sonne und Erde. Er steht dann zwar tagsüber am Himmel – da wir auf die dunkle Seite des Mondes schauen, können wir ihn jedoch nicht sehen.

Illustration
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Neumond: Sonne – Mond – Erde

© timeanddate.de

Die unsichtbare Mondphase

Astronomen definieren den Neumond als jenen Zeitpunkt, zu dem sich der Mond in Konjunktion mit der Sonne befindet. Er steht also zwischen Erde und Sonne (Animation anschauen).

Wie bei jeder anderen Mondphase strahlt die Sonne auch bei Neumond eine Mondhälfte komplett aus. Von der Erde aus ist der Mond in dieser Phase jedoch nicht zu sehen, denn wir schauen auf die dunkle Seite des Mondes.

Da sich der Mond nachts auf der gegenüberliegenden Seite der Erde befindet, sind Neumondnächte besonders dunkel und bieten so perfekte Lichtbedingungen zur Sichtung von Planeten und Sternschnuppen.

Erdschein wird überstrahlt

Zwar wird ein kleiner Teil des Sonnenlichts von der Tagseite der Erde auf die ansonsten dunkle Mondoberfläche reflektiert. So entsteht bei Sichelmonden der sogenannte Erdschein, durch den man in klaren Nächten den unbeleuchteten Teil der Mondscheibe als fahle Rundung erkennen kann. Da der Neumond jedoch tagsüber am Himmel steht, wird dieser Effekt komplett durch das grelle Sonnenlicht geschluckt.

Erste Hauptphase

Der Neumond ist die erste von vier primären Mondphasen des Mondzyklus, auch Hauptphasen genannt. Die anderen sind der zunehmende Halbmond (Erstes Viertel), der abnehmende Halbmond (Drittes Viertel) und der Vollmond. Jede dieser Phasen bezieht sich auf eine bestimmte Erde-Sonne-Mond-Konstellation – und damit jeweils auf einen Zeitpunkt.

In die Zeiträume zwischen den Hauptphasen fallen die vier sekundären Mondphasen oder Zwischenphasen: zunehmender Sichelmond, zunehmender Dreiviertelmond, abnehmender Dreiviertelmond und abnehmender Sichelmond.

Neumond und Sonnenfinsternis

Obwohl ein Neumond normalerweise unsichtbar bleibt, kann man ihn in Ausnahmefällen sehen. Dann nämlich, wenn Sonne, Mond und Erde eine perfekte Linie bilden und sich der Mond von der Erde aus gesehen vor die Sonne schiebt. Dann fällt der Mondschatten auf die Erde, es kommt zur Sonnenfinsternis.

Dies geschieht etwa zwei- bis dreimal jährlich, wenn sich der Neumond in der Nähe eines Mondknotens befindet. Das ist der Ort an dem sich die Bahnebene der Erdumlaufbahn um die Sonne (Ekliptik) mit der Bahnebene der Mondumlaufbahn um die Erde kreuzt.

Während eine Sonnenfinsternis nur bei Neumond vorkommt, kann eine Mondfinsternis nur bei Vollmond entstehen.

Neumond-Symbol im Kalender

Neumond-Symbol

Im Kalender wird der Neumond durch einen schwarzen Kreis symbolisiert.

Die anderen primären Mondphasen werden so dargestellt:
Zunehmender Halbmond = Zunehmender Halbmond, Vollmond = Vollmond, Abehmender Halbmond = Abehmender Halbmond

Superneumond und Minineumond

Wenn sich der Mond bei Neumond am erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn befindet, spricht man vom Superneumond. Da dieser trotz relativer Erdnähe unsichtbar bleibt, ist sein Gegenstück, der Supervollmond, weitaus bekannter. Dieser erscheint wegen seiner vergleichsweise geringen Distanze zur Erde besonders hell und groß am Nachthimmel.

Befindet sich der Erdtrabant bei Neumond am erdfernsten Punkt seines Orbits, spricht man vom Minineumond oder Mikroneumond.

Gezeiten bei Neumond: Springflut

Die Gezeiten werden in erster Linie durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne verursacht. Befinden sich Sonne und Mond auf derselben Seite der Erde, wie dies bei Neumond der Fall ist, kommt es zur Springtide oder Springflut. Diese ist im Normalfall jedoch nicht viel höher als eine gewöhnliche Tide.

Auch bei Vollmond, wenn sich Sonne und Mond auf gegenüberliegenden Seiten der Erde befinden, kommt es zur Springtide.

Das Phänomen ist nicht zu verwechseln mit der Sturmflut, eine durch starken anlandigen Wind verursachte, bedeutend mächtigere Tide, die in manchen Fällen zu katastrophalen Überschwemmungen führen kann.

Neumond und Neulicht

Im jüdischen und islamischen Kalender markiert der Neumond den Beginn eines neuen Monats. Ausschlaggebend ist dabei jedoch nicht die Neumondphase selbst, sondern das sogenannte Neulicht, bei dem im Anschluss an den Neumond erstmals eine dünne Mondsichel am Abendhimmel sichtbar wird.

Im islamischen Kalender, einem reinen Mondkalender, muss der Sichelmond tatsächlich gesichtet werden, um einen neuen Monat einzuläuten. Der jüdische Kalender, ein lunisolarer Kalender, berechnet den ungefähren Zeitpunkt des Neulichts (Molad) mithilfe einer mathematischen Formel.

Das Gegenstück des Neulichts – also die Mondsichel kurz vor der Neumondphase – nennt man Altlicht.

Die dunkle Seite des Mondes

Der Mond selbst ist ein dunkler Himmelskörper. Die Sonne leuchtet jedoch stets eine Mondhälfte aus – außer bei einer Mondfinsternis. Das von der Mondoberfläche reflektierte Sonnenlicht lässt den Mond am Nachthimmel erstrahlen.

Durch die Bewegung des Mondes um die Erde schauen wir von Tag zu Tag aus einer anderen Perspektive auf den Mond – so entstehen die Mondphasen. Bei Vollmond sehen wir die komplette beleuchtete Mondoberfläche, bei Halbmond eine Hälfte. Bei Neumond schauen wir auf die Nachtseite des Mondes.

Unabhängig von der Mondphase zeigt immer dieselbe Mondhälfte zur Erde. Die erdabgewandte Seite des Mondes bekommen wir von der Erde aus nie zu Gesicht. Falsch ist jedoch die in der Populärkultur verbreitete Annahme, dass es eine Mondhälfte gibt, die immer dunkel ist. Bei Vollmond ist zum Beispiel die erdabgewandte Seite dunkel, bei Neumond ist es die der Erde zugewandte Seite.

Themen: Mond, Astronomie