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Mondphasen: Zunehmender Halbmond

Ein zunehmender Halbmond, auch erstes Viertel genannt, ist zur Hälfte beleuchtet. Auf der Nordhalbkugel der Erde ist die rechte Hälfte erhellt, südlich des Äquators die linke.

Halbmond vor schwarzem Himmel

Zunehmender Halbmond

©iStockphoto.com/JasonDoiy

Wie entsteht ein zunehmender Halbmond?

Bildet die imaginäre Achse zwischen Erde und Mond einen rechten Winkel mit der Achse zwischen Sonne und Erde, leuchtet die Sonne genau eine Hälfte der uns zugewandten Mondseite aus. Von der Sonne aus gesehen steht der Mond an diesem Punkt seiner Erdumlaufbahn sozusagen neben der Erde (Animation anschauen).

Die Sonne beleuchtet, wie bei jeder anderen Mondphase, eine komplette Mondhälfte aus. Bei Halbmond schauen wir jedoch auf die Tag-Nacht-Grenze des Mondes und sehen deshalb nur eine Hälfte der Tagseite.

Erstes Viertel oder Halbmond?

Da die Nachtseite des Mondes im Normalfall unsichtbar bleibt, sehen wir mit bloßem Auge nur die eine Hälfte der Mondscheibe. Deswegen wird diese Mondphase gemeinhin als Halbmond bezeichnet.

Astronomen bezeichnen den zunehmenden Halbmond jedoch als erstes Viertel, denn der Mond hat zu diesem Zeitpunkt seit dem letzten Neumond ein Viertel seines Orbits um die Erde zurückgelegt. Entsprechend nennt man den abnehmenden Halbmond in der Astronomie letztes Viertel.

Abends sichtbar

In den meisten Gegenden der Erde geht der zunehmende Halbmond gegen Mittag auf und gegen Mitternacht unter. Am besten ist der Mond während dieser Phase deshalb am Abend zu sehen.

Zweite Hauptphase

Illustration
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Mondposition bei zunehmendem Halbmond.

© timeanddate.de

Das erste Viertel ist die zweite von vier primären Mondphasen des Mondzyklus, auch Hauptphasen genannt. Die anderen sind der Neumond, der Vollmond und der abnehmende Halbmond (Drittes Viertel). Jede dieser Phasen bezieht sich auf eine bestimmte Erde-Sonne-Mond-Konstellation – und damit jeweils auf einen Zeitpunkt.

In die Zeiträume zwischen den Hauptphasen fallen die vier sekundären Mondphasen oder Zwischenphasen: zunehmender Sichelmond, zunehmender Dreiviertelmond, abnehmender Dreiviertelmond und abnehmender Sichelmond.

Auf der Südhalbkugel steht der Mond Kopf

Von allen Punkten der Erdoberfläche sieht man immer dieselbe Mondphase. Ein zunehmender Halbmond in Frankfurt ist auch ein zunehmender Halbmond in Sydney.

Da ein Australier im Vergleich mit einem Beobachter in Europa jedoch gewissermaßen Kopf steht, erscheint auch der Mond in etwa umgekehrt. Dort ist die linke Seite des zunehmenden Halbmondes beleuchtet – in Deutschland ist es die rechte.

Je nach Breitengrad dreht sich die Mondscheibe entsprechend in verschiedene Richtungen. Am Äquator liegt der Halbmond zum Beispiel auf dem Rücken, die Tag-Nacht-Grenze des Mondes erscheint dort in etwa waagerecht. Bei Mondaufgang ist dort die obere Hälfte der Mondscheibe beleuchtet, bei Monduntergang die untere.

Live-Animation der aktuellen Mondphase* in:

*Siehe Grafik im gelben Bereich oben links.

Kalender-Symbol für zunehmenden Halbmond

Kalendersymbol für zunehmenden Halbmond (erstes Viertel)

In modernen Kalendern wird der zunehmende Halbmond durch einen schwarzen Kreis symbolisiert, dessen Innenfläche links eine schwarze und rechts eine weiße Hälfte aufweist.

Die anderen Mondphasen werden so dargestellt:
Neumond = Neumond, Vollmond = Vollmond, Abnehmender Halbmond (drittes Viertel) = Abnehmender Halbmond

Die Halbmond-Symbole orientierten sich also am Erscheinungsbild der Mondphase auf der Nordhalbkugel der Erde. Südlich des Äquators stimmen die Kalendersymbole nicht mit der tatsächlichen Mondphase überein.

Gezeiten bei Halbmond: Nipptide

Die Gezeiten werden in erster Linie durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne verursacht. Beim zunehmenden Halbmond wirken die Kräfte der beiden Himmelskörper aus unterschiedlichen Winkeln, was zu einer besonders kleinen Tide führt, der sogenannten Nipptide.

Ihr Gegenstück ist die Springtide bei Neumond und Vollmond, die sich durch einen überdurchschnittlich großen Tidenhub auszeichnet. Besonders mächtig fällt die Tide bei einem Supermond aus.

Die dunkle Seite des Mondes

Der Mond selbst ist ein dunkler Himmelskörper. Die Sonne leuchtet jedoch stets eine Mondhälfte aus – außer bei einer Mondfinsternis, wenn der Erdschatten auf die Mondoberfläche fällt. Das von der Mondoberfläche reflektierte Sonnenlicht lässt den Mond am Nachthimmel erstrahlen.

Durch die Bewegung des Mondes um die Erde schauen wir von Tag zu Tag aus einer anderen Perspektive auf den Mond – so entstehen die Mondphasen. Bei Vollmond sehen wir die komplette beleuchtete Mondoberfläche, bei Halbmond eine Hälfte. Bei Neumond schauen wir auf die Nachtseite des Mondes.

Unabhängig von der Mondphase zeigt immer dieselbe Mondhälfte zur Erde. Die erdabgewandte Seite des Mondes bekommen wir von der Erde aus nie zu Gesicht. Falsch ist jedoch die in der Populärkultur verbreitete Annahme, dass es eine Mondhälfte gibt, die immer dunkel ist. Bei Vollmond ist zum Beispiel die erdabgewandte Seite dunkel, bei Neumond ist es die der Erde zugewandte Seite.

Bei zunehmenden Mondphasen Haare schneiden?

Im Internet kursieren unzählige Geschichten über einen Zusammenhang zwischen den Mondphasen und dem menschlichen Haarwuchs. Laut manchen Quellen wachsen Haare schneller und kräftiger nach, wenn sie beim zunehmenden Mond geschnitten werden – andere Quellen behaupten das genaue Gegenteil. Auch dazu, bei welcher Mondphase man sich am besten die Haare färben sollte, hat man auf einschlägigen Webseiten ganz klare Meinungen. Teilweise wird auch der Einfluss der Sternzeichen auf den Haarwuchs beschworen.

Wissenschaftliche Belege für diese Behauptungen werden dabei freilich nicht genannt. Planen Sie Ihren Friseurtermin also getrost, ohne vorher einen Blick auf unseren Mondkalender zu werfen.

Anders verhält es sich übrigens mit der Behauptung, der Mond raube uns den Schlaf. Dafür gibt es tatsächlich nach wissenschaftlichen Standards ermittelte Anhaltspunkte.

Themen: Mond, Astronomie