Mondregenbogen
Wenn der Mond auf Wassertröpfchen scheint, wird sein Licht gespiegelt, gestreut und gebrochen – wie bei einem gewöhnlichen Regenbogen. Mit bloßem Auge betrachtet, haben Mondregenbogen jedoch nicht dieselbe Farbenpracht.
Was ist ein Mondregenbogen?
Ein Mondregenbogen entsteht, wenn das Licht des Mondes auf Wassertröpfchen in der Atmosphäre trifft. Wie ein gewöhnlicher Regenbogen, der durch Sonnenlicht hervorgerufen wird, erscheint ein Mondregenbogen immer in der dem Mond entgegengesetzten Himmelsrichtung.
Ein Mondregenbogen ist nur unter den folgenden Voraussetzungen zu sehen:
- Es ist Vollmond oder zumindest Dreiviertelmond.
- Der Himmel ist klar und der Mond wird nicht von Hügeln oder anderen Hindernissen verdeckt.
- Es gibt, mit Ausnahme des Mondlichts, keine anderen Lichtquellen, die den blassen Mondregenbogen überstrahlen.
- Der Mond steht tief am Himmel. Befindet sich der Beobachter auf gleicher Höhe wie der Horizont, beträgt der Höhenwinkel des Mondes höchstens 42°. Mondstand-Tabelle
- In der dem Mond entgegengesetzten Himmelsrichtung befinden sich Wassertropfen in der Atmosphäre.
Wie entsteht ein Mondregenbogen?
An der Entstehung eines Mondregenbogens sind dieselben drei Prozesse beteiligt, wie bei einem gewöhnlichen Regenbogen: Reflexion (Lichtspiegelung), Dispersion (Lichtstreuung) und Refraktion (Lichtbrechung) – nur dass dabei das vom Mond reflektierte Sonnenlicht als Lichtquelle dient. Details
Refraktion verzögert Sonnenuntergang
Wie sieht ein Mondregenbogen aus?
Obwohl ein Mondregenbogen die Farben eines gewöhnlichen Regenbogens aufweist, ist er normalerweise so blass, dass er vom menschlichen Auge als weiß-grauer Bogen wahrgenommen wird. Die Bilder auf dieser Seite, auf denen die Regenbogenfarben sichtbar sind, wurden mithilfe von Langzeitbelichtung gemacht.
Mondregenbogen seltener zu sehen
Die lange Liste der Voraussetzungen für die Entstehung eines Mondregenbogens zeigt: Um dieses Phänomen zu beobachten, muss man viel Glück haben. Während bei einem gewöhnlichen Regenbogen nur der Sonnenstand ausschlaggebend ist, muss für einen Mondregenbogen zum Beispiel auch die richtige Mondphase herrschen.
Da sogar das Licht eines Super-Vollmondes im Vergleich zum Sonnenlicht recht blass ist, entfaltet ein Mondregenbogen zudem eine so geringe Strahlkraft, dass man ihn nur an Orten mit geringer Lichtverschmutzung sehen kann.
Am besten geeignet für die Sichtung eines Mondregenbogens ist die Gischt großer Wasserfälle in lichtarmer Umgebung wie die Yosemite Falls (USA) und die Victoriafälle (Simbabwe und Sambia). Hier wird ständig eine große Menge von Wassertröpfchen in die Luft gewirbelt, in denen sich das Mondlicht in einen Regenbogen verwandeln kann – und man muss nicht auf den nächsten Regenschauer warten, um das Phänomen zu bewundern.