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Mondphasen: Vollmond

Befindet sich die Erde zwischen Sonne und Mond, ist von der Nachtseite aus der Vollmond zu sehen. Welchen Einfluss hat diese Mondphase auf die Erde und ihre Bewohner? Und wann kommt es zu einer Mondfinsternis?

Vollmond am Nachthimmel

Vollmond

©iStockphoto.com/selimaksan

Voll beleuchtet

Bei Vollmond leuchtet die Sonne die gesamte der Erde zugewandte Mondhälfte aus, der Mond erscheint als runde, helle Scheibe am Nachthimmel. Er geht ungefähr bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter und überstrahlt nachts die meisten Sterne und Sternschnuppen.

Befindet sich der Mond während dieser Phase am erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn, erscheint er besonders groß und hell. Man spricht dann von einem Supermond.

Dritte Hauptphase

Der Vollmond ist die dritte von vier primären Mondphasen des Mondzyklus, auch Hauptphasen genannt. Die anderen sind der zunehmende Halbmond (Erstes Viertel), der abnehmende Halbmond (Drittes Viertel) und der Neumond. Jede dieser Phasen bezieht sich auf eine bestimmte Erde-Sonne-Mond-Konstellation – und damit jeweils auf einen Zeitpunkt.

In die Zeiträume zwischen den Hauptphasen fallen die vier sekundären Mondphasen oder Zwischenphasen: zunehmender Sichelmond, zunehmender Dreiviertelmond, abnehmender Dreiviertelmond und abnehmender Sichelmond.

Erde zwischen Sonne und Mond

Illustration
Illustration

Vollmond: Sonne – Erde – Mond.

© timeanddate.de

Der Mond ist zwar auch in den umliegenden Nächten voll ausgeleuchtet und wird gemeinhin als Vollmond bezeichnet. Astronomen definieren die Vollmondphase jedoch nicht als Zeitspanne, sondern als jenen Zeitpunkt, zu dem Sonne und Mond in Opposition zueinander stehen – wenn sich also Sonne, Erde und Mond auf einer nahezu geraden Linie befinden (Animation anschauen).

Vollmond oder Mondfinsternis?

Im Normalfall befindet sich die Erde nicht mittig zwischen Sonne und Mond, sodass ihr Schatten nicht auf die Mondoberfläche fällt.

Etwa zwei- bis dreimal pro Jahr ist dies jedoch der Fall. Dann nämlich, wenn sich der Vollmond in der Nähe eines Mondknotens befindet. Das ist der Ort, an dem sich die Bahnebene der Erdumlaufbahn um die Sonne (Ekliptik) mit der Bahnebene der Mondumlaufbahn um die Erde kreuzt. In diesem Fall kommt es zu einer Mondfinsternis.

Während eine Mondfinsternis nur bei Vollmond vorkommt, kann eine Sonnenfinsternis nur bei Neumond entstehen.

Supermond und Minimond

Wat arun in night with super full moon

Supermond in Bangkok, Thailand.

©bigstockphoto.com/Prasit Rodphan

Wegen der elliptischen Form der Mondumlaufbahn verändert sich die Entfernung zwischen Erde und Mond ständig.

Wenn sich der Mond bei Vollmond am erdnächsten Punkt des Orbits befindet (dem Perigäum), erscheint er wegen der geringeren Distanz größer und heller als sonst. Im Volksmund wird dieses Phänomen oft als Supermond bezeichnet.

Befindet sich der Vollmond am erdfernsten Punkt (dem Apogäum) sieht er bis zu 14% kleiner aus als ein Supermond. Dieses Phänomen bezeichnet man umgangssprachlich als Minimond oder Mikromond.

Vollmond-Symbol im Kalender

Vollmond-Symbol

In modernen Kalendern wird der Vollmond durch einen schwarzen Kreis mit weißer Innenfläche symbolisiert.

Die anderen Mondphasen werden so dargestellt:
Kalender-Symbol für Neumond = Neumond, Kalender-Symbol für zunehmenden Halbmond = Zunehmender Halbmond, Kalender-Symbol für abnehmenden Halbmond = Abnehmender Halbmond

Gezeiten bei Vollmond: Springflut

Die Gezeiten werden in erster Linie durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne verursacht. Befinden sich Sonne und Mond auf gegenüberliegenden Seiten der Erde, wie dies bei Vollmond der Fall ist, kommt es zur Springtide oder Springflut. Diese ist im Normalfall nicht viel höher als eine gewöhnliche Tide.

Auch bei Neumond, wenn sich Sonne und Mond auf derselben Seite der Erde befinden, kommt es zur Springtide.

Das Phänomen ist nicht zu verwechseln mit der Sturmflut, eine durch starken anlandigen Wind verursachte, bedeutend mächtigere Tide, die in manchen Fällen zu katastrophalen Überschwemmungen führen kann.

Vollmond: Einfluss auf den Menschen

Manche Menschen geben an, dass sie in den Nächten um Vollmond schlechter schlafen. Dieser Effekt ist sogar in wissenschaftlichen Studien dokumentiert.

So fand etwa der schweizer Chronobiologe Christian Cajochen bei Probanden im Schlaflabor einen Zusammenhang zwischen der Mondphase einerseits und der Schlafdauer und -qualität andererseits.

Die Teilnehmer der Studie, die 2013 im Fachblatt Current Biology veröffentlicht wurde, benötigten zum Beispiel bei Vollmond etwa fünf Minuten länger, um einzuschlafen. Auch schliefen sie im Schnitt etwa 20 Minuten kürzer als während der anderen Mondphasen. Außerdem maßen die Forscher um Cajochen im Hirn der Versuchsteilnehmer weniger Delta-Wellen, welche üblicherweise als Zeichen für Tiefschlaf gelten.

Götter und Werwölfe

Der Vollmond spielt seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle in vielen Kulturen der Welt. So wird das Osterdatum beispielsweise anhand des Frühlingsvollmondes berechnet.

Im antiken Rom wurde die Göttin Luna mit dem Mond assoziiert. Die alten Griechen beteten stattdessen die Mondgöttin Selene an.

In der Vergangenheit wurde der Mond für verschiedene Geisteskrankheiten verantwortlich gemacht. Noch heute bezeichnet man im Englischen einen Irren in Anlehnung an das lateinische Wort für den Mond, luna, als lunatic. Die Mythologie berichtet von Werwölfen – also harmlose Menschen, die sich bei Vollmond in grausame Wölfe verwandeln.

Wussten Sie schon...?

Man kann von der Erde aus insgesamt circa 58% der Mondoberfläche sehen. Zwar sieht man zu einem gegebenen Zeitpunkt immer nur eine Hälfte der Mondoberfläche, also etwa 50%. Der Mond bewegt sich aus unserer Perspektive jedoch nicht ganz gleichmäßig durch den Weltraum, sondern er schwankt und taumelt sowohl auf seiner Nord-Süd- als auch auf seiner West-Ost-Achse.

Durch diese scheinbare Taumelbewegung (Libration) kommen von der Erde aus gesehen nahe des Mondhorizonts (also am Rand der Mondscheibe) jede Nacht andere Bereiche der Mondoberfläche ins Blickfeld. Mit der Zeit bekommen wir Erdlinge so etwas mehr als die Hälfte der Oberfläche zu Gesicht.

Da sich der Mond während eines Erdorbits in gleicher Geschwindigkeit um seine eigene Achse dreht, bleibt der größte Teil der erdabgewandten Mondseite jedoch dauerhaft verborgen.

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Themen: Mond, Astronomie