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Totale Mondfinsternis

Bei einer totalen Mondfinsternis, auch Blutmond genannt, fällt der Schatten der Erde auf den Mond. Dieser ist dann als kupferrote, dunkelgelbe oder bräunliche Scheibe am Himmel zu sehen.

Mondfinsternis-Grafik mit Sonne, Erde und Mond
Mondfinsternis-Grafik mit Sonne, Erde und Mond

Der Erdschatten (Größen nicht maßstabgerecht)

Wann ist die nächste totale Mondfinsternis?

Am 14. März 2025 wird die nächste totale Finsternis zu sehen sein—in Europa ist allerdings der Mond schon untergegangen, bevor die totale Finsternis beginnt. In den frühen Morgenstunden lässt sich eine partielle Finsternis beobachten.

In Deutschland sehen wir erst am 20. Dezember 2029 wieder einen Blutmond in voller Pracht. Davor fallen zwar einige totale Finsternisse an, doch Westeuropa wird meist nur Teile der totalen oder partiellen Phase sehen können.

Wie entsteht eine totale Mondfinsternis?

Obwohl der Mond selbst ein dunkler Gegenstand ist, kann man ihn von der Erde aus sehen, weil er von der Sonne angestrahlt wird. Bei einer totalen Mondfinsternis schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mond, sodass kein direktes Sonnenlicht auf die Mondoberfläche mehr fällt. Die gesamte von der Erde sichtbare Seite des Mondes befindet sich dann im dunkelsten Teil des Erdschattens – dem Kernschatten, auch Umbra genannt.

Im Gegensatz zur Sonnenfinsternis, die nur von einem kleinen Teil der Tagseite der Erde aus gesehen werden kann, ist eine Mondfinsternis von der gesamten Nachtseite der Erde aus sichtbar. Deswegen ist die Wahrscheinlichkeit, an einem beliebigen Punkt auf der Erdoberfläche eine Mondfinsternis zu erleben, viel größer, als dies bei Sonnenfinsternissen der Fall ist.

Blutmond: Roter Vollmond während einer totalen Mondfinsternis

Blutmond: Bei einer totalen Mondfinsternis färbt sich der Mond meist rot.

©bigstockphoto.com/Medardus

“Blutmond”: Wie sieht eine totale Mondfinsternis aus?

Obwohl der Mond während der Totalität – also der vollständigen Verfinsterung – keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist, kann man ihn im Normalfall trotzdem am Nachthimmel erkennen. Der Grund: Einige Sonnenstrahlen werden von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche umgelenkt. Dabei werden manche Bestandteile des Lichts herausgefiltert, sodass der Mond während der Totalität oft rot eingefärbt ist. Staub und Wolken in der Erdatmosphäre können jedoch die Farbe ändern. Dann färbt sich der Mond wahlweise dunkelgelb, orange oder braun. Nimmt er eine rote Farbe an, wird die Finsternis im Volksmund auch als Blutmond bezeichnet.

Zu Beginn der Mondfinsternis breitet sich der Erdschatten, wie bei einer partiellen Mondfinsternis, langsam über die Mondscheibe aus. Nach der Totalität verschwindet er langsam wieder. Im Gegensatz zu Sonnenfinsternissen kann eine Mondfinsternis gefahrlos mit bloßem Auge verfolgt werden.

Voraussetzungen für eine totale Mondfinsternis

Eine totale Mondfinsternis kann von der Nachtseite der Erde aus nur unter den folgenden Voraussetzungen beobachtet werden:

  1. Es ist Vollmond, der Mond befindet sich also auf der sonnenabgewandten Seite der Erde (Nachtseite).
  2. Gleichzeitig befindet sich der Mond in der Nähe eines der beiden Mondknoten (auch Drachenpunkte genannt), sodass Mond, Erde und Sonne eine gerade Linie bilden.

Was sind Mondknoten?

Diagramm der Mondknoten und den Bahnebenen von Erde und Mond
Diagramm der Mondknoten und den Bahnebenen von Erde und Mond

An den Mondknoten schneidet sich die Bahnebene des Mondes (grau) mit der Bahnebene der Erde (blau)

Die Erde bewegt sich um die Sonne, der Mond umkreist die Erde. Immer bei Vollmond befindet sich die Erde etwa zwischen Sonne und Mond. In den meisten Fällen formen die drei Himmelskörper jedoch keine gerade Linie, sodass der Schatten der Erde nicht auf den Mond fällt und keine Mondfinsternis stattfindet.

Der Grund dafür, dass nicht bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis stattfindet, liegt in den unterschiedlichen Winkeln der Umlaufbahnen von Erde und Mond. Die Bahnebene des Mondes – also die theoretische Fläche, deren äußere Kante von der Umlaufbahn des Mondes definiert wird – steht nämlich in einem Winkel von etwa 5 Grad zur Bahnebene der Erde (Ekliptik) um die Sonne. Deswegen kann nur dann eine Mondfinsternis beobachtet werden, wenn der Mond bei Vollmond an einem der beiden Punkte erscheint, an denen sich die beiden Bahnebenen treffen. Diese Punkte nennt man Mondknoten oder Drachenpunkte.

Der Erdschatten

Der Schatten der Erde besteht aus drei verschiedenen Bereichen. Das dunkle Zentrum des Schattens heißt Kernschatten oder Umbra. Bei einer totalen Mondfinsternis befindet sich der gesamte Mond im Kernschatten.

Den äußeren, helleren Bereich nennt man Halbschatten oder Penumbra. Jenseits des Kernschattens beginnt der dritte Schattentyp: die Antumbra.

Mondfinsternis hat überall die gleiche Magnitude

Im Gegensatz zur Sonnenfinsternis ist die Größe der während einer Mondfinsternis verdunkelten Mondoberfläche (Magnitude) unabhängig vom Standpunkt des Beobachters. Da jedoch die Menschen auf der Südhalbkugel im Vergleich zu Beobachtern nördlich des Äquators gewissermaßen kopfstehen, sehen sie auch den Mond “verkehrt herum”. Auch die Ausrichtung der Mondfinsternis und die Richtung der Schattenbewegung variiert deswegen je nach Breitengrad.

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