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Mondphasen: Abnehmender Halbmond

Gegen Ende des Mondzyklus ist wieder eine Hälfte der Mondscheibe beleuchtet. Beim abnehmenden Halbmond (letztes Viertel) ist auf der Nordhalbkugel der Erde die linke Mondseite erhellt, südlich des Äquators die rechte.

Abnehmender Halbmond

Abnehmender Halbmond

©iStockphoto.com/Lio22

Wie entsteht ein abnehmender Halbmond?

Wie beim zunehmenden Halbmond beleuchtet die Sonne bei dieser Mondphase eine Hälfte der von der Erde sichtbaren Mondhalbkugel. Wieder bildet die imaginäre Achse zwischen Mond und Erde einen rechten Winkel mit der Sonne-Erde-Achse. Von der Sonne aus gesehen steht der Mond an diesem Punkt seiner Erdumlaufbahn jedoch auf der gegenüberliegenden Seite der Erde (Animation anschauen).

Deshalb ist jetzt, im Vergleich zum zunehmenden Mond, die andere Seite der Mondscheibe erhellt: auf der Nordhalbkugel der Erde die linke, südlich des Äquators die rechte.

Letztes Viertel oder Halbmond?

Da durch die seitliche Sonneneinstrahlung während dieser Mondphase eine Hälfte des Mondes sichtbar wird und der Beleuchtungsgrad stetig geringer wird, spricht der Volksmund vom abnehmenden Halbmond.

Für Astronomen ist bei der Benennung der Mondphase jedoch die Umlaufbahn des Mondes um die Erde und der dadurch bedingte Mondzyklus ausschlaggebend. Da der Erdtrabant zu diesem Zeitpunkt seit dem letzten Neumond genau 75% seines Orbits vollendet hat, wird die Phase in der Astronomie als letztes Viertel bezeichnet.

Morgens sichtbar

In den meisten Regionen der Erde geht der abnehmende Halbmond gegen Mitternacht auf und gegen Mittag unter. Er ist also am besten in den frühen Morgenstunden sichtbar.

Letzte Hauptphase

Illustration
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Position des Mondes bei abnehmendem Halbmond.

© timeanddate.de

Das letzte Viertel ist die vierte von vier primären Mondphasen des Mondzyklus, auch Hauptphasen genannt. Die anderen sind der Neumond, der zunehmende Halbmond (Erstes Viertel) und der Vollmond. Jede dieser Phasen bezieht sich auf eine bestimmte Erde-Sonne-Mond-Konstellation – und damit jeweils auf einen Zeitpunkt.

In die Zeiträume zwischen den Hauptphasen fallen die vier sekundären Mondphasen oder Zwischenphasen: zunehmender Sichelmond, zunehmender Dreiviertelmond, abnehmender Dreiviertelmond und abnehmender Sichelmond.

Australier sehen den Mond andersherum

Von allen Punkten der Erdoberfläche sieht man immer dieselbe Mondphase. Ein abnehmender Halbmond in Frankfurt ist auch ein abnehmender Halbmond in Sydney.

Auf der Südhalbkugel der Erde hat man jedoch eine andere Perspektive auf den Mond. Im Vergleich zu Beobachtern in Europa und Nordamerika stehen die Bewohner von Australien, Südamerika und dem südlichen Afrika gewissermaßen Kopf. Entsprechend dem veränderten Breitengrad variiert für den Beobachter auch die Ausrichtung der Mondscheibe am Himmel.

Deshalb ist ein abnehmender Halbmond auf der Nordhalbkugel auf der linken Seite beleuchtet, auf der Südhalbkugel auf der rechten Seite. Am Äquator liegt der Halbmond auf dem Rücken, die Tag-Nacht-Grenze des Mondes erscheint dort in etwa waagerecht. Bei Mondaufgang ist dort die untere Hälfte des abnehmenden Halbmondes beleuchtet, bei Monduntergang die obere.

Live-Animation der aktuellen Mondphase* in:

*Siehe Grafik im gelben Bereich oben links.

Kalender-Symbol für abnehmenden Halbmond

Kalendersymbol für abnehmenden Halbmond (letztes Viertel)

Ein schwarzer Kreis, dessen Innenfläche links eine weiße und rechts eine schwarze Hälfte aufweist, symbolisiert den abnehmenden Halbmond in modernen Kalendern.

Die anderen Mondphasen werden so dargestellt:
Neumond = Neumond Erstes Viertel = Zunehmender Halbmond Vollmond = Vollmond

Die Halbmond-Symbole orientierten sich also am Erscheinungsbild der entsprechenden Mondphasen auf der Nordhalbkugel der Erde. Südlich des Äquators stimmen die Kalendersymbole nicht mit der tatsächlichen Mondphase überein.

Gezeiten bei Halbmond: Nipptide

Die Gezeiten werden in erster Linie durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne verursacht. Beim abnehmenden Halbmond wirken die Kräfte der beiden Himmelskörper aus unterschiedlichen Winkeln, was zu einer besonders kleinen Tide führt, der sogenannten Nipptide.

Ihr Gegenstück ist die Springtide bei Neumond und Vollmond, die sich durch einen überdurchschnittlichen Tidenhub auszeichnet. Besonders mächtig ist die Springtide bei einem Supermond.

Die dunkle Seite des Mondes

Der Mond selbst ist ein dunkler Himmelskörper. Die Sonne leuchtet jedoch stets eine Mondhälfte aus – außer bei einer Mondfinsternis, wenn der Erdschatten auf die Mondoberfläche fällt. Das von der Mondoberfläche reflektierte Sonnenlicht lässt den Mond am Nachthimmel erstrahlen.

Durch die Bewegung des Mondes um die Erde schauen wir von Tag zu Tag aus einer anderen Perspektive auf den Mond – so entstehen die Mondphasen. Bei Vollmond sehen wir die komplette beleuchtete Mondoberfläche, bei Halbmond eine Hälfte. Bei Neumond schauen wir auf die Nachtseite des Mondes.

Unabhängig von der Mondphase zeigt immer dieselbe Mondhälfte zur Erde. Die erdabgewandte Seite des Mondes bekommen wir von der Erde aus nie zu Gesicht. Falsch ist jedoch die in der Populärkultur verbreitete Annahme, dass es eine Mondhälfte gibt, die immer dunkel ist. Bei Vollmond ist zum Beispiel die erdabgewandte Seite dunkel, bei Neumond ist es die der Erde zugewandte Seite.

Themen: Mond, Astronomie