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Mondphasen: Zunehmender Sichelmond

Der zunehmende Sichelmond ist die Übergangs-Mondphase zwischen dem Neumond und dem zunehmenden Halbmond. In dieser Zeitspanne ist weniger als die Hälfte der Tagseite des Mondes sichtbar.

Mondphase zunehmender Sichelmond

Zunehmender Sichelmond

©iStockphoto.com/suerob

0,1% bis 49,9% beleuchtet

Als zunehmenden Sichelmond bezeichnet man die Zeitspanne nach Neumond, in der weniger als die Hälfte der beleuchteten Mondhälfte von der Erde aus sichtbar ist. Diese Übergangs-Mondphase endet mit dem zunehmenden Halbmond, auch erstes Viertel genannt.

Wie entsteht eine Mondsichel?

Bei Neumond befindet sich der Mond in Konjunktion mit der Sonne – also zwischen Erde und Sonne. Er steht deswegen nur tagsüber am Himmel und wendet uns seine unbeleuchtete Seite zu, die vom gleißenden Sonnenlicht überstrahlt wird. Ein Neumond ist somit für uns unsichtbar.

In den Tagen nach der Neumondphase verlässt der Mond diese Position langsam. Dadurch verändert sich unser Blickwinkel auf den Mond (Animation anschauen). Jetzt sehen wir einen kleinen Teil der beleuchteten Mondhälfte. Dieser erscheint im Himmel zunächst als dünne Sichel. Während sich der Mond in den folgenden Tagen aus unserer Perspektive immer weiter von der Sonne entfernt, verbreitert sich die Sichel zusehends und schwillt innerhalb einer Woche zu einem Halbkreis an.

Der äußere Bogen der Sichel ergibt sich aus dem Rand der Mondscheibe, während der innere Bogen von der Tag-Nacht-Grenze des Mondes definiert wird.

Zunehmende Mondsichel am Abendhimmel sichtbar

Ein Neumond geht ungefähr gleichzeitig mit der Sonne auf und unter. Nach der Neumondphase, während die Mondsichel allmählich zu einem Halbmond heranwächst, verzögert sich der Mondaufgang und -untergang von Tag zu Tag. Ein zunehmender Sichelmond geht also in der Regel vormittags auf und verschwindet vor Mitternacht hinter dem Horizont.

Wegen des grellen Sonnenlichts ist die Mondsichel tagsüber normalerweise nur schwer am Himmel auszumachen. Deswegen eignet sich zur Sichtung des zunehmenden Sichelmondes besonders die Zeit nach Sonnenuntergang.

Erste Zwischenphase

In der Astronomie wird der Mondzyklus in vier Hauptphasen unterteilt:

Jede dieser Phasen bezieht sich auf eine bestimmte Erde-Sonne-Mond-Konstellation – und damit jeweils auf einen Zeitpunkt.

In die Zeiträume zwischen den Hauptphasen fallen die vier sekundären Mondphasen oder Zwischenphasen: zunehmender Sichelmond, zunehmender Dreiviertelmond, abnehmender Dreiviertelmond und abnehmender Sichelmond.

Illustration

Mondsichel mit Erdschein.

©iStockphoto.com/Igor Sokalski

Erdschein: Die dunkle Seite des Mondes

Besonders in den ersten Tagen nach Neumond, wenn die Mondsichel noch sehr dünn ist, wird der Erdschein sichtbar: Sonnenlicht wird von der Erde auf den Mond und wieder zurück zur Erde reflektiert.

Bei klarem Wetter ist der dunkle Teil des Mondes so mit bloßem Auge als fahle Kugel erkennbar.

Neumond oder zunehmender Sichelmond?

In manchen Kulturen wird der Beginn des zunehmenden Sichelmondes als Neumond bezeichnet.

Im islamischen Kalender beginnt zum Beispiel immer bei “Neumond” ein neuer Monat. Hier bezieht sich der Ausdruck jedoch auf den Tag, an dem die Mondsichel nach der Neumondphase erstmals am westlichen Abendhimmel sichtbar wird. Astronomen bezeichnen dieses Phänomen als Neulicht.

Auch der jüdische Kalender basiert auf demselben Prinzip. Hier bedarf es jedoch keiner tatsächlichen Sichtung der Mondsichel. Stattdessen wird der Moment des Neulichts mathematisch ermittelt.

Auf der Südhalbkugel steht der Mond Kopf

A Waining Crescent Moon against a black night sky illuminated from the left side.

Zunehmender Sichelmond auf der Südhalbkugel

©iStockphoto.com/ChrisVanLennepPhoto

Von allen Punkten der Erdoberfläche sieht man immer dieselbe Mondphase. Ein zunehmender Sichelmond in Frankfurt ist auch ein zunehmender Sichelmond in Sydney.

Auf der Südhalbkugel der Erde hat man jedoch eine andere Perspektive auf den Mond. Im Vergleich zu Beobachtern in Europa und Nordamerika stehen die Bewohner von Australien, Südamerika und dem südlichen Afrika gewissermaßen Kopf. Entsprechend dem veränderten Breitengrad variiert für den Beobachter auch die Ausrichtung der Mondscheibe am Himmel.

Deshalb ist ein zunehmender Sichelmond auf der Nordhalbkugel auf der rechten Seite beleuchtet, auf der Südhalbkugel auf der linken Seite (siehe Bild). Am Äquator liegt der Sichelmond auf dem Rücken, die Tag-Nacht-Grenze des Mondes erscheint dort in etwa waagerecht. Bei Mondaufgang ist dort die obere Hälfte des zunehmenden Sichelmondes beleuchtet, bei Monduntergang die untere.

Live-Animation der aktuellen Mondphase* in:

*Siehe Grafik im gelben Bereich oben links.

Die Sonne lässt den Mond erstrahlen

Der Mond selbst ist ein dunkler Himmelskörper. Die Sonne leuchtet jedoch stets eine Mondhälfte aus – außer bei einer Mondfinsternis, wenn der Erdschatten auf die Mondoberfläche fällt. Das von der Mondoberfläche reflektierte Sonnenlicht lässt den Mond am Nachthimmel erstrahlen.

Durch die Bewegung des Mondes um die Erde schauen wir von Tag zu Tag aus einer anderen Perspektive auf den Mond – so entstehen die Mondphasen. Bei Vollmond sehen wir die komplette beleuchtete Mondoberfläche, bei Halbmond eine Hälfte. Bei Neumond schauen wir auf die Nachtseite des Mondes.

Unabhängig von der Mondphase zeigt immer dieselbe Mondhälfte zur Erde. Die erdabgewandte Seite des Mondes bekommen wir von der Erde aus nie zu Gesicht. Falsch ist jedoch die in der Populärkultur verbreitete Annahme, dass es eine Mondhälfte gibt, die immer dunkel ist. Bei Vollmond ist zum Beispiel die erdabgewandte Seite dunkel, bei Neumond ist es die der Erde zugewandte Seite.

Kalender-Symbol für zunehmenden Sichelmond

Im Gegensatz zu den vier Hauptphasen wird der zunehmende Sichelmond normalerweise nicht in Kalendern verzeichnet. Die Hauptphasen werden so dargestellt:
Neumond = Neumond Erstes Viertel = Zunehmender Halbmond Vollmond = Vollmond, Kalender-Symbol für abnehmenden Halbmond = Abnehmender Halbmond

Themen: Mond, Astronomie