Orthodoxer Karfreitag

Orthodoxe Christen gedenken an Karfreitag der Kreuzigung Jesu. Der Gedenktag fällt – wie alle orthodoxen Feiertage – auf ein späteres Datum als sein Pendant in den Westkirchen, da bei seiner Berechnung der julianische Kalender verwendet wird.

Auch die Ostkirchen gedenken am Karfreitag der Kreuzigung Jesu.

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Traditionen, Events und Bräuche

Für viele orthodoxe Christen ist der Karfreitag ein strenger Fastentag. Manche orthodoxe Kirchen beginnen den Gedenktag bereits mit einem Gottesdienst am Vorabend, in dem die Liturgie sich auf das Leiden Jesu vor und während seiner Kreuzigung konzentriert. Oft werden die Jesusikonen vom Kreuz entfernt und in Tücher eingewickelt, um die altertümlichen Bestattungspraktiken nachzuempfinden.

In manchen bulgarisch-orthodoxen Kirchen werden heute noch spezielle Rituale zum Karfreitag gepflegt, bei denen die Gemeindemitglieder sich unter einem Tisch hindurchbewegen, der in der Mitte der Kirche steht. Laut Glaube wäscht dieser Brauch die Teilnehmer von ihren Sünden rein.

In vielen Familien werden schon am Karfreitag Ostereier verziert. Besonders kunstvoll bemalte Exemplare werden traditionell in Russland hergestellt.

Sind die Geschäfte geschlossen?

Der orthodoxe Karfreitag ist in manchen Ländern ein gesetzlicher Feiertag. Auch in anderen Ländern können Geschäfte und Organisationen mit orthodox-christlichem Hintergrund an diesem Tag geschlossen sein.

Hintergrund

Die meisten orthodoxen Kirchen verwenden heute bei der Berechnung ihrer Feiertage noch immer den julianischen Kalender, der in Europa bereits 1582 vom gregorianischen Kalender abgelöst worden war. Da die beiden Kalendersysteme mehrere Tage voneinander abweichen, begehen orthodoxe Christen Feiertage wie Ostern, Weihnachten und Neujahr später als Anhänger der Westkirchen.

Tipp: Die genauen Daten, auf die ein bestimmter Feiertag fällt, sind jeweils am unteren Ende des entsprechenden Artikels aufgeführt - siehe unten.