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Der julianische Kalender

Der julianische Kalender ist der Vorläufer des heute international gültigen gregorianischen Kalenders.

Ancient Roman General Julius Caesar

Julius Caesar

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Julius Caesar führte den julianischen Kalender 45 v. Chr. als Ersatz für den davor gebräuchlichen römischen Kalender ein.

Eigenschaften

Der julianische Kalender besteht aus 365-tägigen Gemeinjahren, die wiederum in 12 Monate unterschiedlicher Länge eingeteilt sind.

Im Gegensatz zum heute gebräuchlichen gregorianischen Kalender ist jedoch im julianischen Kalender jedes vierte Jahr ein Schaltjahr, in dem der Februar ein Tag länger ist. Das bedeutet, dass ein durchschnittliches julianisches Jahr 365,25 Tage dauert – im Vergleich zum Sonnenjahr also etwas zu lang.

Dies schlägt sich in einer Diskrepanz zwischen Sonnenjahr und Kalender nieder, die sich über die Jahrhunderte auf mehrere Tage angehäuft hat, und die im 16. Jahrhundert zur Einführung des gregorianischen Kalenders führte.

Der julianische Kalender weist zurzeit einen Unterschied von 13 Tagen zur gregorianischen Version auf – Daten und Wochentage stimmen in den beiden Systemen deswegen nicht überein.

Ein neuer Sonnenkalender

Der römische Kalender war sehr kompliziert. Er musste ständig durch das Streichen oder Hinzufügen von Tagen korrigiert werden, damit er die Jahreszeiten korrekt widerspiegelte, deren Anfang von Tagundnachgleichen und Sonnenwenden bestimmt wird.

Unter Mithilfe des Astronomen Sosigenes aus Alexandria arbeitete Julius Caesar deswegen einen ausgeklügelteren Kalender aus, der sich ausschließlich am Lauf der Erde um die Sonne orientierte.

Dieser julianische Kalender wurde zum neuen Standard, und er wird auch heute noch mancherorts verwendet – die meisten christlich-orthodoxen Kirchen etwa bestimmen die Daten beweglicher Feiertage noch heute anhand dieses altertümlichen Kalendersystems. So fällt das orthodoxe Neujahrsfest auf den 1. Januar im julianischen Kalender – also auf den 14. Januar im gregorianischen Kalender.

Die ersten Schaltjahre

Im julianischen Kalender wurden erstmals Schaltjahre eingeführt, die alle vier Jahre stattfanden. Bereits damals wurde dem Februar ein Tag hinzugefügt.

Dies führte zwar im Vergleich zum römischen Kalender zu einer genaueren Zeitrechnung. Trotzdem spiegelte diese Regelung die exakte Länge eines Sonnenjahres noch immer nicht wider. Alle 128 Jahre kam eine Abweichung von einem Tag zusammen, was etwa bei der Berechnung des Osterdatums zu Fehlern führte.

Aus diesem Grund wurde ab 1582 der gregorianische Kalender eingeführt, der heute in der ganzen Welt als Standard anerkannt ist.

Aufgrund des römischen Einflusses wurde die julianische Schaltjahrregelung übrigens auch auf andere Kalender übertragen. Noch heute wird sie zum Beispiel im koptischen Kalender verwendet.

Themen: Geschichte, Kalender, Zeitrechnung