UTC – Die koordinierte Weltzeit
Bei Zeitzonen und Zeitverschiebungen ist oft von UTC die Rede. Was bedeutet diese Angabe? Wie funktioniert die UTC?

Nullmeridian in Greenwich, England.
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Was ist UTC?
Die UTC ist die koordinierte Weltzeit. Sie ist ein globaler Zeitstandard, von dem die Uhrzeiten in Zeitzonen weltweit abgeleitet werden. Die geltende Uhrzeit in einer Zeitzone wird zudem offiziell durch die Zeitverschiebung zur UTC ausgedrückt. Vor Einführung der UTC fungierte die GMT als globaler Zeitstandard.
Zeitverschiebung zur UTC
Die Zeitverschiebung einer Zeitzone zur UTC wird mithilfe des UTC-Offsets (Engl: Abstand) ausgedrückt. So lautet der Offset der mitteleuropäischen Zeit (MEZ) UTC+1. Um 15 Uhr UTC ist es in der MEZ-Zeitzone also 16 Uhr.
Wenn die Sommerzeit in Kraft tritt, werden unsere Uhren um eine Stunde nach vorne gestellt. Die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) hat also einen Offset von UTC+2, und 15 Uhr UTC entspricht 17 Uhr MESZ.
Zeitzonen-Weltkarte mit Offsets
UTC oder GMT?
Wie die Greenwich Mean Time (GMT) bezieht sich auch die UTC geografisch auf den Nullmeridian, der den Londoner Stadtteil Greenwich durchläuft. Im täglichen Sprachgebrauch wird die UTC deshalb oft mit der GMT gleichgesetzt. Manche Quellen geben auch die Zeitverschiebung in einer Zeitzone als GMT-Offset an.
Im Alltag macht dies keinen Unterschied, denn UTC und GMT haben exakt dieselbe Uhrzeit. Ganz korrekt ist diese Gleichung dennoch nicht. Was ist der Unterschied zwischen UTC und GMT?
UTC = Atomzeit + Sonnenzeit
Die UTC wird mithilfe zweier Zeitsignale bestimmt:
- Die Internationale Atomzeit (TAI) wird von Atomuhren gemessen. Dieser Zeitstandard gibt die exakte Geschwindigkeit vor, in der unsere Uhren ticken.
- Die Universal Time (UT1) ist die mittlere Sonnenzeit am Nullmeridian in Greenwich. Diese Zeitskala basiert auf der Messung der Erdrotation, welche die tatsächliche Länge eines Erdentages definiert.
Wie wird die UTC aus TAI und UT1 abgeleitet?
Geschichte der UTC
Am 1. Januar 1972 wurde die UTC in ihrer aktuellen Ausprägung eingeführt. Sie löste damit die GMT als global gültigen Zeitstandard ab. Der GMT war diese Rolle bei der Washington Meridian Conference im Jahre 1884 zugeschrieben worden.
Anders als heute war die damalige GMT aber eine Sonnenzeit, die allein anhand der Erdrotation bestimmt wurde. Die Erde dreht sich jedoch nicht gleichmäßig schnell, die tatsächliche Länge eines Erdentages schwankt – und die GMT war deswegen kein besonders genauer Zeitstandard.
Mit der Erfindung der Caesium-Atomuhr stand seit 1955 eine weitaus präzisere Methode der Zeitmessung zur Verfügung. Die moderne UTC macht sich die Genauigkeit der Atomuhren zunutze, wird aber regelmäßig mit der Erdrotation mittels Schaltsekunden abgestimmt.
Die GMT existiert heute noch als Zeitzone, deren Ortszeit von der UTC abgeleitet wird. So befolgen etwa Großbritannien und Irland GMT als Normalzeit (Winterzeit), während die Uhren in Island sogar ganzjährig GMT anzeigen.