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Schaltjahre im jüdischen Kalender

Ein Schaltjahr im jüdischen Kalender hat 13 Monate. Siebenmal in einem 19-Jahre-Zyklus wird der Schaltmonat Adar Aleph eingefügt. Im Hebräischen heißt ein Schaltjahr auch Schana Me'uberet: schwangeres Jahr.

A Jewish man praying with a tallis (prayer shawl).

Betender Mann mit Tallit.

©iStockphoto.com/Tova Teitelbaum

Zurück zum Sonnenjahr

Die Länge der Monate im jüdischen Kalender orientiert sich an den Mondphasen. Ein neuer Monat beginnt, wenn nach Neumond eine dünne Mondsichel sichtbar wird.

Da die Summe zwölf solcher Mondmonate die Länge eines Sonnenjahres um etwa elf Tage unterschreitet, fügt man in regelmäßigen Abständen einen Schaltmonat ein. So bleibt der jüdische Kalender im Einklang mit dem Sonnenjahr und den astronomischen Jahreszeiten.

Adar – der Glücksmonat

Der zusätzliche Monat wird in einem Schaltjahr nach dem Monat Schevat eingefügt. Normalerweise folgt an dieser Stelle der Monat Adar – in einem Schaltjahr gibt es zwei Monate mit diesem Namen:

  • Adar I (auch Adar aleph und Adar rischon)
  • Adar II (auch Adar bet und Adar scheni)

Nach jüdischer Tradition gilt der Adar als Glück verheißender Monat.

Schaltjahr-Regeln im jüdischen Kalender

Der jüdische Kalender ist in Zyklen von jeweils 19 Jahren aufgeteilt, die dem Meton-Zyklus entsprechen. Diese Zeitspanne zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein gemeinsames Vielfaches des Sonnenjahres und des Mondmonats (synodischer Monat) ist. 19 Sonnenjahre haben – mit einer Abweichung von nur wenigen Stunden – fast genau die gleiche Länge wie 235 Mondmonate. Beide Zeiträume umfassen 6940 Tage.

Im jüdischen Kalender werden in jedem 19-Jahre-Zyklus sieben Jahre als Schaltjahre definiert, und zwar Jahre 3, 6, 8, 11, 14, 17 und 19. Dies entspricht einer Schaltjahr-Frequenz von 2 bis 3 Jahren.

So kann die jüdische Zeitrechnung in ungefährem Einklang mit dem Sonnenjahr bleiben, indem schlicht eine gewisse Anzahl von ganzen Monaten pro Meton-Zyklus eingefügt werden. Da 19 Jahre mit jeweils 12 Monaten insgesamt 228 Monate ergeben, müssen pro Zyklus sieben Schaltmonate hinzukommen, um die gewünschte Anzahl von 235 Monaten zu erreichen.

Trotzdem ist der jüdische Kalender ein vergleichsweise ungenaues Kalendersystem, was seine Übereinstimmung mit dem Sonnenjahr betrifft. Er weicht alle 216 Jahre um einen Tag von den astronomischen Gegebenheiten ab.

Verminderte, ordentliche und übermäßige Schaltjahre

Um zu verhindern, dass jüdische Feiertage wie Rosch ha-Schana auf bestimmte Wochentage fallen, wird die Länge eines Jahres mitunter angepasst. Dabei wird entweder der 9. Monat Kislew um einen Tag verkürzt oder der 8. Monat Marcheschwan um einen Tag verlängert. So kann ein Jahr im jüdischen Kalender insgesamt sechs Zeitspannen abdecken:

  • Gemeinjahre (Nicht-Schaltjahre) können 353, 354 oder 355 Tage dauern.
  • Schaltjahre können 383, 384 oder 385 Tage dauern.

Die kürzesten Varianten von Gemein- und Schaltjahr (353/383 Tage) werden als cheserah bezeichnet: vermindertes Jahr. Die mittleren Längen (354/384 Tage) heißen kesidrah oder ordentliches Jahr, die um einen Tag verlängerten Jahre (355/385 Tage) shlemah oder übermäßiges Jahr.

Themen: Schaltjahr, Kalender, Zeitrechnung