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Die Apokalypse kommt! (Mal wieder)

Seit Jahrhunderten prophezeien Nostradamus & Co unermüdlich das Ende der Welt – auch für 2024. Es gibt da nur einen kleinen Haken: Die Welt will einfach nicht untergehen.

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2024 naht mal wieder der Weltuntergang.

©iStockphoto.com/DNY59

Weltuntergang 2024: die schönsten Prophezeiungen

Jedes Jahr wabern neue Weltuntergangs-Vorhersagen durch abgelegene Ecken des Internets und die Boulevardpresse. Aktuell soll die Menschheit wahlweise durch einen Atomkrieg, einen Asteroiden-Einschlag oder eine neue Eiszeit ausgelöscht werden. Auch die Übernahme durch Roboter und Supercomputer ist im Rennen.

Auch wenn das letzte Jahr kein besonders erfreuliches war – all diese Prognosen lagen, wie erwartet, mal wieder voll daneben.

Aber nicht verzagen. Auch für 2024 haben uns selbsternannte Propheten einen Weltuntergang vorhergesagt:

  • Ein Computer-Superhirn versklavt uns:
    Computer, die Menschen versklaven und die Welt regieren? Mit künstlicher Intelligenz in unseren Kühlschränken und Smartphone-Zombies, die gegen Laternen laufen, scheint diese Vorhersage bereits eingetreten zu sein. Nostradamus, der zumindest teilweise für diese Vorhersage verantwortlich gemacht werden kann, hat doch noch einen Treffer gelandet. Allerdings geht es im Untergangsszenario vom Computer-Superhirn eher um Roboter-Armeen und superintelligente Software, die uns alle wie Sklaven hält. Mit neuen Chatbots wie ChatGPT ist immerhin schon mal der erste Schritt getan.
  • Feuer regnet vom Himmel:
    Nostradamus sagte (unter anderem) auch vorher, dass 2024 ein großer Asteroid oder Meteorit die Erde auslöschen wird. Genau wie 2023 – und davor bereits mehrere Jahre in Folge. Bisher noch kein Treffer. Allerdings bringt das Jahr 2024 auch ohne Nostradamus einiges an Himmelsfeuerwerk. Zum Glück nur im kleinen Maßstab: Es handelt sich um Sternschnuppen, die nicht nur ungefährlich, sondern auch noch hübsch anzusehen sind. Genießen Sie die Show!
  • Ein Supervulkan bricht aus:
    Experten zufolge gibt es keinen Grund anzunehmen, dass der Supervulkan im amerikanischen Yellowstone-Nationalpark demnächst ausbricht. Aber wann hat die Aussage von Experten das Internet jemals davon abgehalten, jede Menge Schreckensszenarien auszubrüten? Ein paar davon sagen voraus, dass 2024 der Supervulkan ausbricht und die Hölle auf Erden einleitet. Allerdings haben finstere Voraussagen im Internet auch gute Klickzahlen – ob Sie lieber dem Clickbait glauben wollen oder den Vulkan-Experten, müssen Sie selbst entscheiden.

Tausendmal ist nix passiert...

Eintreten wird wohl mal wieder nichts davon. Genau wie dutzende, nein, hunderte von schrecklichen Prophezeiungen, die in den zurückliegenden Jahrhunderten bereits sang- und klanglos im Sande verlaufen sind.

Wer sich jetzt trotzdem noch Sorgen macht, werfe einen Blick auf die folgende Liste der amüsantesten Weltuntergangs-Irrtümer vergangener Jahre.

Der Maya-Kalender

Erst vor wenigen Jahren sorgte ein altertümlicher Kalender für Angstzustände unter besonders leichtgläubigen Zeitgenossen. Am 21. Dezember 2012 erreichte der sogenannte Baktun-Zyklus des Maya-Kalenders sein Ende – nach immerhin 394,26 Sonnenjahren. Ein gefundenes Fressen für allerhand Möchtegern-Propheten, die das Internet mit Weltuntergangsszenarien für “12/21/12” überfluteten. Passiert ist: nichts.

Der Weltuntergangs-Prediger

Auch am 21. Oktober 2011 sollte die Welt untergehen. Zu diesem Ergebnis war jedenfalls der US-amerikanische Radiomoderator und Prediger Harold Camping gekommen, nachdem er die Daten verschiedener Feiertage im jüdischen Kalender studiert und durch eine Serie, wir dürfen annehmen, komplizierter Berechnungen auf einen Stichtag destilliert hatte. Laut Campings Prophezeiungen sollten bereits am 21. Mai 2011, “ungefähr um 18 Uhr”, ein paar Auserwählte in den Himmel fahren, um dem Weltuntergang und ewiger Verdammnis zu entgehen.

Als der herbeigesehnte Zeitpunkt verstrich und sich Camping und seine Jünger noch immer auf Erden fanden, machte sich der Möchtegern-Nostradamus nochmals ans Rechnen und verschob die Himmelfahrt kurzerhand auf den Tag der Apokalypse. Nachdem auch dieses Datum ereignislos verstrichen war, verkündete Camping, es sei doch unmöglich zu sagen, wann genau die Apokalypse komme.

So unterhaltsam die Geschichte von außen anmutet, so bitter die Folgen für die Menschen, die ihm glaubten. Neben der Enttäuschung über das Ausbleiben der “Rapture”, der Entrückung, standen nun viele von ihnen auch vor dem wirtschaftlichen Ruin. Manche hatten ihre Häuser verkauft, um das Geld in Campings Publicity-Maschinerie zu stecken.

Das schwarze Loch aus Genf

Der Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Kernforschungszentrums CERN bei Genf ist ein riesiger Apparat, der dafür verwendet wird, im Dienste der Wissenschaft elektrisch geladene Teilchen miteinander kollidieren zu lassen. Vor einigen Jahren wurden Stimmen laut, die vor einem schwarzen Loch warnten, welches durch diese Experimente entfesselt werden und die Erde mitsamt allen Lebens verschlingen könnte.

Das schwarze Loch blieb aus, und mehrere wissenschaftliche Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass die am CERN durchgeführten Versuche die Welt, wie wir sie kennen, nicht beenden würden. Beruhigend.

Y2K und das Jahr-2000-Problem

Im Jahr 1999, als die Welt auf den Beginn des 3. Jahrtausends zusteuerte, verbreitete sich nicht nur unter eingefleischten Verschwörungstheoretikern eine gewisse Panik. Diesmal waren es keine obskuren Prediger oder antiken Kalendersysteme, die das Ende der menschlichen Zivilisation verkündeten, sondern Computer-Experten. Das Problem: zwei Ziffern. Oder, um genau zu sein, das Fehlen zweier Ziffern.

Schon damals – wir erinnern uns vage – hing viel von Computer-Software ab: Banken, Flugzeuge, Kraftwerke. Interkontinentalraketen. Laut Y2K-Theorie steuerten alle computergestützten Systeme nun auf einen verheerenden Crash zu. Der Grund: Frühe Programmierer hatten bei der Kodierung des Jahres mit dem damals äußerst knappen Speicherplatz geknausert und statt allen vier nur zwei Ziffern in den Code geschrieben. So stand für das Jahr 1999 dort eine 99. Zu Beginn des Jahres 2000 würde das Computer-Zählwerk auf 00 zurückspringen – für die zugehörige Software, so die Befürchtung, wäre das ein Super-GAU, es käme entsprechend zum allumfassenden Super-Crash.

Um Mitternacht am 1. Januar 2000 knallten dann die Sektkorken und Feuerwerkskörper, und kein einziges Flugzeug fiel vom Himmel.

Nostradamus und der König des Terrors

Nostradamus, der wohl bekannteste aller Schwarzseher, sagte für das Jahr 1999 die Ankunft des “Königs des Terrors” voraus, der die Erde “vom Himmel” heimsuchen werde. Der österreichische Geologe und Nostradamus-Fan Alexander Tollmann ging auf Nummer sicher: Er saß die totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999 in einem Bunker aus. Der Terrorkönig kam nicht, aber Tollmanns Buch zum Thema verkaufte sich bestens.

Themen: Finsternisse, Geschichte, Fun Facts, Kalender